Donnerstag, 1. Januar 2015

18.05.1944

Ich möchte an das grausame Schicksal erinnern, dass den Krimtataren vor 70 Jahren, am 18.05.1944 wiederfahren ist.
Die Krimtataren wurden damals der Kollaboration mit den Deutschen beschuldigt, obwohl in der Schlacht um die Krim, in der Zeit vom 8. April bis zum 12. Mai 1944, zahlreiche krimtatarische Soldaten für die Rote Armee kämpften. Stalin ließ daraufhin über eine halbe Millionen Krimtataren grausamst in Viehwagons zu Arbeitslagern in Sibirien, Usbekistan und Kasachstan deportieren. Die Hälfte überlebte die Deportation nicht und der Großteil, der Menschen die bis dahin überlebt hatten, kamen in den menschenunwürdigen Arbeitslagern um.
Bis zum Jahre 1989 war es den geflüchteten, deportierten und im Exil lebenden Krimtataren nicht erlaubt in ihre Heimat zurückzukehren. Erst danach sind etwa 266.000 aus der Deportation zurückgekehrt, sodass sie heutzutage nur noch 12 % der Bevölkerung auf der Krim (Gesamte Bevölkerung auf der Krim ca. 2.353.000) ausmachen. Die Nachfahren der Krimtataren, die vor dem Jahre 1944 geflüchtet waren, machen in der Türkei 5 mio. Diaspora-Krimtataren aus, in Usbekistan machen die Nachfahren der deportieren Krimtataren bzw. der deportierten Krimtataren Heute 180.000 Diaspora-Krimtataren aus.
Die Vertreibung damals hat bis Heute Spuren hinterlassen. Viele Tataren misstrauen der Regierung in Moskau und verbinden mit Russland vor allem Unterdrückung und Leiden. Die Verbote aus Moskau, die Schikanen der russischen Separatisten, wie z.B. das Markieren krimtatarischer Häuser mit:,, Verschwindet von der Krim‘‘, und die Angst, dass ihnen wieder so ein Schicksal erleiden könnten, haben die Krimtataren nicht davon abgehalten am 18.05.2014, 70 Jahre nach den Grausamkeiten, daran zu gedenken mit einer Kundgebung und zahlreichen Gedenkveranstaltungen. Es kam aber auch vereinzelt zu Protesten gegen den Anschluss der Halbinsel an Russland. Denn Rassismus und strittige Besitzverhältnisse führen Heute noch regelmäßig zu Konflikten, auch weil nach der Rückkehr der Tataren es ihnen nicht erlaubt war, sich auf ihren früheren Besitztümern niederzulassen, da diese von Stalin den vorwiegend russischen Kolonisten überlassen wurden.
Zu anderen nichtslawischen Völkern in der Sowjetunion, die durch Josef Stalins Schreckensherrschaft, erzwungen umgesiedelt wurden, gehören die Wolgadeutschen, Tschetschenen, Finnen, Koreaner, Griechen, Kurden, sowie Esten, Letten, Litauer und Ukrainer. Alle diese Völker wurden innerhalb des sowjetischen Machtbereichs deportiert.


0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen