In einem umfangreichen Beitrag hat die Germany Trade and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH, vormals Bundesagentur für Außenwirtschaft, Turkmenistans wirtschaftliches Potenzial gewürdigt und die Chancen skizziert, die das zentralasiatische Land deutschen Investoren bietet. (Bildquelle: Wikimedia/www.dragonoil.com CC BY-SA 3.0)
Dabei legte man ein besonderes Augenmerk auf Turkmenistans reiche natürliche Ressourcen, auf das hohe Wirtschaftswachstum und die spürbaren Bestrebungen, die Wirtschaft zu diversifizieren. Gerade auch die Ausbauprogramme und regionalen Entwicklungsprogramme der turkmenischen Regierung bieten, so die GTAI, eine Reihe vielversprechender Geschäftschancen auch für deutsche Unternehmen. Ein Problem bleibe die nach wie vor starke staatliche Lenkung der Wirtschaftsprozesse.
Im Oktober fanden gleich mehrere wichtige Veranstaltungen für die deutsch-turkmenischen Wirtschaftsbeziehungen in Aschgabat statt. Dies war zum einen die 5. Tagung der Deutsch-Turkmenischen Regierungsarbeitsgruppe „Wirtschaft und Handel“, zum anderen der daran anschließende 4. Tag der Deutschen Wirtschaft in Turkmenistan.
Turkmenistan ist ein kleiner, in den letzten Jahren aber kräftig wachsender Markt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legt zweistellig zu: Im Zeitraum Januar bis Juli 2014 betrug das reale Wachstum +10,3%. In den Jahren 2012 und 2013 waren es durchschnittlich +10,7% pro Jahr. Nach offiziellen Angaben dürfte es 2014 ein Volumen von mindestens 43 Mrd. US$ erreichen (Ist 2013: 39,2 Mrd. $). Der Außenhandel verbuchte in den ersten sieben Monaten einen nominalen Zuwachs von 8,8%. Die Einnahmen des Staatshaushaltes stiegen im jenem Zeitraum um 17,7%.
Turkmenistan verfügt über die viertgrößten Erdgasreserven der Welt
Das rasante Wirtschaftswachstum ist, so heißt es seitens der GTAI, vor allem den reichen Rohstoffressourcen des Landes geschuldet. Nach Angaben des britischen Energiekonzerns British Petroleum (BP) verfügt Turkmenistan über 17 500 Mrd. cbm an Erdgas und damit über die viertgrößten förderfähigen Erdgasreserven der Welt.
Die erheblichen Erlöse aus dem Export von Gas, Öl und Ölprodukten will Turkmenistan mehr denn je in die Diversifizierung seiner Wirtschaft stecken. Dieser Trend spiegelt sich in einer hohen Investitionsquote wider. Der Anteil der Bruttoanlageinvestitionen am BIP dürfte 2014 wie schon in den Vorjahren 40% überschreiten.
Auf Regierungsebene gibt es in Turkmenistan heute mehr als 30 bilaterale Kommissionen und Arbeitsgruppen, die Unternehmen bei der Auslotung von Chancen, beim Knüpfen von Geschäftsbeziehungen und der Lösung von Problemen im Zuge der Markterschließung helfen sollen. Gemeinsam diskutieren sie auch Lösungen für Probleme in der Projektrealisierung. Bemerkenswert ist hierbei die sichtliche Wiederbelebung der Wirtschaftsbeziehungen Turkmenistans mit seinen Nachbarländern Aserbaidschan, Kasachstan und Usbekistan. Für eine stärkere Einbindung der turkmenischen Ökonomie in das internationale Wirtschaftsgeschehen wird diese Annäherung vorausgesetzt.
Die größten Chancen für ein Engagement bieten neben Infrastruktur- und Regionalprogrammen auch die Öl- und Gasbranche als wichtigster Anlagesektor, die Nahrungsmittel- und Leichtindustrie sowie Investitionen im Transport- und Bausektor. Mehr Details finden Sie bei GTAI.
Quelle: http://www.eurasianews.de
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