Das Epos von Köroğlu
Köroğlu war ein türkischer Barde und Dichter, der im 16. Jahrhundert seine Stimme gegen die Tyrannei. Sein eigentlicher Name war Ruşen Ali. Wie Robin Hood soll er auf seinen Raubzügen das Hab und Gut des Establishments erkämpft und unter den Armen in der türkischen Bevölkerung verteilt haben. Doch anders als Robin Hood zeichnen Köroğlu die Fähigkeit zur Poesie und Lyrik aus. Aus einer Feder stammen eine Reihe von Kurzgedichten und Volkslieder. Das Epos ist daher unter den Turk-Völkern sehr berühmt.
Das Schlüsselereignis für seinen Aufstand gegen die Tyrannen entspringt einem Streit zwischen dem König und seinem Vater, der für den Pferdestall zuständig war. Der König wollte einem adligen Gast ein Geschenk machen und bat Köroğlus Vater ihm eines seiner besten Pferde zu bringen. Der Vater dachte viel darüber nach welches Pferd das edelste und reinrassigste Pferd war. Es war noch ein Fohlen und noch sehr schmächtig. Trotzdem wählter sein Vater, der ein sehr guter Pferdekenner war das junge Fohlen mit schwarzer Farbe (Qirat). Der König sah dies als eine Beleidigung an und befohl dem Vater von Köroğlu (Köroğlu bedeutet so viel wie Sohn des Blinden) das Augenlicht zu nehmen, weil er ein schmächtiges Pferd nicht von den edelen starken Pferden unterscheiden könne. Nach diesem Ereignis verließen Köroğlu und sein blinder Vater den Königshof und als Köroğlu erwachsen wurde, war auch das Fohlen stärker geworden und es stellte sich heraus das kein anderes Pferd so ausdauerfähig und schnell war wie das schwarze Pferd (Qirat). Neben dem schwarzen Pferd gab es einen näheren Verwandten des Pferdes, nämlich das graue Pferd (Bozat). Die hohen Steuern und Unterdrückungen des Volkes wurden von Köroğlu und seinen Gefolgsleuten (wurden auch Deliler = Verrückte genannt) bekämpft.
Exemplarisch für seine Haltung und seine Fähigkeiten als Führer ist ein Auszug aus seinem Gedicht „Donnerhall“. Dort heißt es: „Von seiner Burg schießt man den Pfeil, Gott schütze euch und geb euch Heil . Denn von Köroğlus Kriegsgeschrei. Erdröhnt die Welt wie Donnerhall“. Eine Stimme gegen das Unrecht, welches seine Aktualität weltweit nicht verloren hat.
Bağıroğlu
Samstag, 3. Januar 2015
Das Epos von Köroğlu
05:41
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